Mental-Health-Volksbegehren: Expert:innenhearing im Familienausschuss
Expert:innen sehen Handlungsbedarf bei psychischer Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Kinderliga Geschäftsführerin Caroline Culen war mit dabei!
Text von parlament.gv.at:
Wien (PK) – Angesichts der alarmierenden Folgen der Corona-Pandemie brauche es ein Bündel an Maßnahmen zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, sind die Unterzeichner:innen des "Mental Health Jugendvolksbegehrens" ( 1630 d.B.) überzeugt. Der Familienausschuss hielt zu dem von Schülerinnen und Schülern angestoßenen Volksbegehren heute ein Expert:innenhearing ab in dessen Fokus stand, das Thema zu enttabuisieren und Kinder und Jugendliche zu ermutigen, über psychische Belastungen zu sprechen. Das Volksbegehren erzielte über 138.000 Unterschriften. Die Expert:innen waren sich weitgehend einig, was die Gefahr für die psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen angeht, ebenso darüber, dass Handlungsbedarf besteht.
Seitens der Regierung wurde das Thema ernst genommen. Gesundheitsminister Johannes Rauch und Staatssekretärin Claudia Plakolm sprachen sich für eine nachhaltige Etablierung des Vorzeigeprojekts "Gesund aus der Krise" aus. Bildungsminister Martin Polaschek hob in seinem Zuständigkeitsbereich den Ausbau der Schulsozialarbeiter:innen ebenso hervor, wie Workshopangebote an Schulen. Für die fachliche Hilfe seien jedoch die Expert:innen in den Kliniken erforderlich, hielt er fest.
Caroline Culen von der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit nahm die Jugendphase als empfindsame Phase ins Visier. Auch vor der Pandemie seien die Versorgungspfade defizitär gewesen, stufte sie ein. Im Zentrum ihrer Botschaft stand, keinen Unterschied zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit zu machen. "Es geht um ganze Familien, die Unterstützungsbedarf haben", machte sie auf den Belastungszustand aufmerksam. Eine Vielzahl an Kindern bleibe unversorgt, denn Psychiatrien sein überlastet. Dennoch sei Österreich im OECD-Vergleich vorne. Es wurde in der Krise schnell auf Belastungssituationen reagiert indem beispielsweise Hotlines ausgebaut wurden, hob sie hervor.