04.12.2021
Kinderliga: Jugend-Staatssekretariat erfreuliches Signal. Erster Schritt Richtung Kinderministerium?
Wien, 4.12.2021 – Die Österreichische Kinderliga sieht im Staatssekretariat für Jugend einen positiven ersten Schritt Richtung Kinderministerium, wünscht sich vom neuen Bildungsminister weitere Schritte Richtung Reduzierung der Bildungschancenungerechtigkeit und weist nochmals auf die Dringlichkeit einer jährlichen Kindermilliarde hin.
Staatssekretariat für Jugend im Bundeskanzleramt: erster Schritt zum Kinderministerium?
Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit (Kinderliga) gratuliert Claudia Plakolm zu ihrer neuen Funktion als Staatssekretärin für Jugend. „In dem neu geschaffenen Staatssekretariat für Jugend sehen wir ein schon längst notwendiges, positives Signal in Richtung der Kinder und Jugendlichen in Österreich – vielleicht sogar ein erster Schritt in Richtung des, von der Kinderliga schon lang geforderten, Kinderministeriums“, zeigt sich Dr. Christoph Hackspiel, Präsident der Österreichischen Kinderliga, hoffnungsvoll. „Wir durften Claudia Plakolm im persönlichen Austausch als sehr engagiert, aufgeschlossen und höchst kompetent kennen lernen. Wir freuen uns sehr, dass mit ihr die Agenden der Jugend einen stärkeren Akzent erhalten und mit Claudia Plakolm direkt im Bundeskanzleramt angesiedelt sind“, ergänzt Kinderliga Geschäftsführerin Dr.in Caroline Culen.
Appell an den neuen Finanzminister: jährliche Kindermilliarde ins Budget einplanen
Die Coronapandemie hat in Bezug Chancenungleichheit für Kinder deutlich gezeigt, wo die Herausforderungen liegen. Österreich sollte deshalb vorbildhaft wirken und konkrete, wirkungsvolle Schritte gehen und in die oft brach liegenden Talente und Ressourcen unserer Kinder investieren. „Bildungschancen, Gesundheitsversorgung, psychosoziale Angebote, präventive Programme – vieles davon könnte mit einer zusätzlichen jährlichen Kindermilliarde umgesetzt werden“, sagt Hackspiel. Hier hofft die Kinderliga auf das Verständnis und die Unterstützung durch den neuen Finanzminister Magnus Brunner und wünscht ihm für die mannigfaltigen Aufgaben viel Erfolg.
Signal an den neuen Bildungsminister: Schulen sind Sehnsuchtsort geworden
Corona hat deutlich gemacht, dass Kinder in Bezug auf ihre physische, psychische und soziale Gesundheit eine ausgesprochen vulnerable Gruppe sind. Peerkontakte, Kompetenzerweiterung, soziale und physische Räume unabhängig der eigenen vier Wände, Freizeitmöglichkeiten, Bewegungsfreiheit und vieles mehr sind wichtige Faktoren im Leben von Kindern und Jugendlichen. In diesem Zusammenhang sind Bildungseinrichtungen, und hier in besonderem Ausmaß die Schule, zu einem wichtigen Ort für Kinder und Jugendliche geworden. Schule gibt Struktur, Schule vermittelt Normalität und Sicherheit und sie macht Hoffnung auf die Zukunft. Die Expert:innen der Kinderliga betonen daher die Notwendigkeit, pädagogische Einrichtungen möglichst offen zu halten. „Seit den pandemiebedingten langen Phasen des Distance Learnings und des Verzichts auf ihre sozialen Kontakte ist die Schule zum Sehnsuchtsort für Kinder und Jugendliche geworden“, betont Psychologin Culen. „Martin Polaschek steht vor der großen Herausforderung, durch gezielte Maßnahmen dem, durch die Pandemiemaßnahmen noch größer gewordenen, Unterschied in den Bildungschancen rasch entgegenzuwirken. Die Wichtigkeit von Bildungseinrichtungen - von Kindergruppen bis zur Hochschule - waren selten so deutlich wie jetzt. Wir wünschen dem neuen Bildungsminister alles Gute für seine neue Aufgabe “, sagt Hackspiel und formuliert sein konkretes Angebot, nicht nur an die neuen Regierungsmitglieder: Die Kinderliga steht den Expert:innen der Regierung mit der breiten Expertise ihres großen Netzwerks von mehr als 100 Mitgliedsorganisationen aus dem Kinder- und Jugendbereich zur Verfügung.
Die Presseaussendung vom 04.12.2021 zum Download
Rückfragehinweis: Verena Bittner-Call, presse@kinderjugendgesundheit.at; +43 650 7101373