Kinderschutzstrukturen
Seit 2017 setzt sich die Kinderliga das Ziel, den Kinderschutz im Kinder- und Jugendgesundheitsbereich zu stärken. Kinderschutzkonzepte (Kinderschutzrichtlinien) sind ein wichtiger Teil des Qualitätsmanagements einer Organisation und werden zunehmend Kriterium zum Erhalt von Fördermitteln. Die Kinderliga sieht ihre Aufgabe darin, ihre Mitgliedsorganisationen bei der Implementierung bzw. zeitgemäßen Adaptierung von Kinderschutzstrukturen in der eigenen Organisation zu unterstützen.
Im Rahmen von Workshops und Einzelberatungen können Kinderliga-Mitglieder Wissen und Materialien zur Implementierung von Kinderschutzmaßnahmen in der eigenen Organisation erwerben.
Die Kinderliga, ECPAT Österreich und die Österreichischen Kinderschutzzentren bieten regelmäßig Workshops zur Entwicklung und Umsetzung von Kinderschutzkonzepten sowie Fortbildungen zu Kinderschutz-Beauftragten und Kinderschutz-Teams an.
Aktuelle Informationen und Termine finden Sie in unserem allgemeinen Veranstaltungskalender und auf der Plattform Schutzkonzepte. Alle Kinderschutzzentren in Österreich finden Sie auf der Seite der Österreichischen Kinderschutzzentren.
„Die Workshops der Kinderliga waren ein wichtiger Auftakt und die Basis für die Entwicklung und Implementierung unserer Safeguarding Policy. Der Schutz von Kindern und schutzbedürftigen Personen hat für uns und unsere Arbeit oberste Priorität. Wir tolerieren keine Form von Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung, Vernachlässigung oder Verletzung der Privatsphäre und Rechte von Kindern oder schutzbedürftigen Personen. Wir danken dem gesamten Team der Kinderliga sowie ECPAT für Ihre unschätzbar wertvolle und bedeutsame Arbeit!“
Nicole Villgrattner, RNI (Rote Nasen International)
Was sind Kinderschutzkonzepte? Kinderschutzkonzepte bzw. Kinderschutzrichtlinien sind „System[e] von spezifischen Maßnahmen, die für den besseren Schutz vor Gewalt von Kindern und Jugendlichen in einer Institution sorgen“ (Fegert et al. 2018: Kinderschutz in Institutionen – eine Einführung. Wiesbaden, Springer) und eine Kultur der Wertschätzung für Kinder und Jugendliche etablieren sollen. Sie setzen sich zusammen aus
- präventiven Schutzmaßnahmen: Personalauswahl und -entwicklung, Verhaltensleitlinien, Beschwerdemanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Kinderschutzbeuaftragte..
- Interventionsplan/Fallmanagement für Verdachtsfälle von Gewalt
Kinderschutzkonzepte sind dabei immer ein „Zusammenspiel aus Analyse, strukturellen Veränderungen, Vereinbarungen und Absprachen sowie Haltung und Kultur einer Organisation“ (UBSKM 2020: Schutzkonzepte).
Am Beginn der Entwicklung eines Kinderschutzkonzeptes steht die Analyse der vorhandenen Strukturen und Risiken in der Organisation. Basierend auf dieser Analyse werden Zielsetzungen und Maßnahmen festgelegt, die zu Veränderungen von Strukturen und Prozessen in der Organisation im Sinne des Kinderschutzes führen sollen.
Informationen rund um Kinderschutzkonzepte finden Sie auf der Plattform Schutzkonzepte, die im Rahmen des EU-Projekts SAFE PLACES erstellt wurde! Das EU-Projekt "Safe Places" (2019 bis Februar 2022) wird als Kinderschutzinitiative in Österreich fortgesetzt! Die Plattform finden Sie unter www.schutzkonzepte.at.
Mitgliederbefragungen zum Kinderschutz: Seit 2017 führt die Kinderliga Befragungen zum aktuellen Stand und den Entwicklungen rund um Kinderschutzkonzepte in den Mitgliedsorganisationen durch. Hier finden sich die Befragungsergebisse der aktuellen Online Mitgliederumfrage 2022.
Einen Überblick der rechtlichen Situation zu Kinderschutzstrukturen in Österreich finden Sie hier in der Analyse des Institutes für Familienforschung (Uni Wien) von Wolfgang Mazal im Auftrag des EU-Projektes Safe Places.